E-Commerce in Deutschland
Neue Herausforderungen warten auf das erfolgreiche Land.
Deutschland ist führend im E-Commerce. Der E-Commerce-Markt des Landes ist im Vergleich zum Rest Europas gut entwickelt. Zudem liegt der Anteil der Internetnutzer bei 96 %, was sich im hohen E-Commerce-Niveau der Deutschen widerspiegelt. 94 Prozent der Deutschen geben in der Umfrage an, online einzukaufen.
Auch Deutschland scheint durch den Brexit einen Schub erhalten zu haben. Deutschland ist neben dem Vereinigten Königreich eines der beliebtesten Länder für Online-Einkäufe. Da der Handel aus dem Vereinigten Königreich durch seinen Austritt aus der EU erschwert wurde, scheinen mehr Verbraucher stattdessen nach Deutschland zu schauen.
Click-and-Collect in Deutschland nicht beliebt
Click-and-Collect – Online bestellen und im Geschäft abholen – ist in Europa in letzter Zeit rasant gewachsen. Das Konzept ist zum Beispiel in Frankreich und im Vereinigten Königreich ein großer Trend, aber in Deutschland war es nicht so erfolgreich. Ein möglicher Grund für die geringere Beliebtheit ist, dass relativ wenige deutsche Online-Einzelhändler den Service eingeführt haben. Es ist möglich, dass Click-and-Collect und andere Lieferoptionen immer weiter verbreitet werden, wenn immer mehr Unternehmen diese Dienste einführen.
Auswirkungen der Corona-Pandemie
Der deutsche E-Commerce-Markt ist in den letzten Jahren explodiert, und während der Pandemie ist das Online-Shopping besonders beliebt geworden. Das große Volumen der im Umlauf befindlichen Pakete hat jedoch einige logistische Herausforderungen mit sich gebracht. Das Logistikunternehmen DHL hat beschlossen, sein Distributionszentrum in der Stadt Aschheim zu erweitern. Das Distributionszentrum wird das größte in Deutschland sein. Die neue Anlage sortiert bis zu 72.000 Pakete pro Stunde. Das Zentrum soll nächstes Jahr fertiggestellt werden und voraussichtlich 500 neue Arbeitsplätze schaffen.
Kann von den neuen Mehrwertsteuerregeln betroffen sein
Eine dunkle Wolke hängt über den deutschen E-Retailern, weil die EU im Sommer neue Mehrwertsteuerregeln eingeführt hat. Der Hauptunterschied zu früher besteht darin, dass die Mehrwertsteuer nun in dem Land zahlbar ist, in dem sich der Abnehmer befindet, und nicht mehr in dem Land, in dem das Unternehmen, das das Produkt verkauft hat, tätig ist. Der deutsche Mehrwertsteuersatz von 19 % ist niedriger als der der meisten anderen EU-Länder. Die neuen Mehrwertsteuervorschriften bedeuten daher weniger Wettbewerbsbedingungen für deutsche Online-Einzelhändler.
Quellenangabe: E-Commerce in Europa 2021